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Karma Bedeutung: Durch Taten das Schicksal beeinflussen

Karma Bedeutung: Durch Taten das Schicksal beeinflussen

Widerfährt einem Menschen etwas schlechtes, dann war es Karma und mit jeder guten Handlung sammelt man gutes Karma. Nach diesem einfachen Prinzip von Ursache und Wirkung stellen sich viele das Konzept des Karma vor. Doch ganz so einfach ist es nicht. Die Bedeutung von Karma im Hinduismus und anderen Religionen ist deutlich komplexer und wird häufig falsch interpretiert. Was Karma wirklich bedeutet, welche Philosophie dahinter steckt, woher die Idee stammt und viele weitere Erklärungen und Gedanken zum Thema erfährst du hier.

Was bedeutet Karma?

Der Begriff Karma stammt aus der altindischen Sprache Sanskrit und bedeutet „Taten“ oder „Handlungen“. Das Grundkonzept des Karma ist, dass jede Tat eines Menschen, egal ob in Form von Gedanken oder tatsächlich ausgeführten Handlungen, eine Folge hat. Da das Karma-Prinzip eng mit der Idee der Reinkarnation oder auch Wiedergeburt verknüpft ist, muss die Wirkung nicht zwangsläufig unmittelbar auf die Tat folgen, sondern kann die Seele eines Menschen in einem seiner nächsten Leben treffen und beeinflussen.

Welche Religionen ausser dem Hinduismus glauben an die Bedeutung des Karma?

Neben dem Hinduismus spielt Karma in vielen anderen indischen und fernöstlichen Religionen, bei denen das Konzept der Reinkarnation eine zentrale Bedeutung hat, eine Rolle. Dazu gehören zum Beispiel der Buddhismus oder Jainismus.

Welche Phasen des Karma gibt es?

Es gibt drei Phasen oder Arten des Karma im Hinduismus:

  1. Agami: Hierbei handelt es sich um das Karma, das du gerade in diesem Leben sammelst.
  2. Prarabdha: Das Agami Karma aus deinem vergangenen Leben wird zu deinem Prarabdha Karma in dieser Welt. Daher übersetzen viele die zweite Phase des Karma auch mit dem Begriff Schicksal.
  3. Sanchita: Dieser sogenannte Karma-Speicher enthält das Karma, das du durch deinen Taten gesammelt hast, dessen Wirkung dir jedoch bisher noch nicht widerfahren ist.

Was ist das karmische Gesetz von Ursache und Wirkung?

Das erste karmische Gesetz ist das Gesetz von Ursache und Wirkung. Es handelt sich dabei um den Grundgedanken, den viele Menschen mit dem Karma gleichsetzen. Es bedeutet, dass deine Taten in der Gegenwart, egal ob gute oder schlechte, eine Wirkung auf deine Zukunft haben. Ebenso kann das Schicksal, das dir heute widerfährt, seine Ursache in einer Handlung aus deiner Vergangenheit haben. Dabei muss es nicht die Tat in diesem Leben handeln, sondern könnte auch aus einem früheren Leben entspringen.

Welche anderen karmischen Gesetze gibt es?

Insgesamt gibt es allerdings zwölf karmische Gesetze. Dabei handelt es sich streng genommen nicht um Gesetze, sondern Richtlinien und Gebote. Neben dem ersten, bereits erwähnten, Gesetz der Ursache und Wirkung gibt es noch die folgenden:

  • Du kannst dein Leben nur verändern, wenn du aktiv wirst und handelst.
  • Damit du Dinge ändern kannst, musst du sie zunächst akzeptieren.
  • Du kannst dein Umfeld nur ändern, wenn du bei dir selbst beginnst.
  • Trage die Verantwortung für die Ergebnisse deiner Handlungen, egal ob gute oder schlechte.
  • Deine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind durch ein unsichtbares Band eng miteinander verbunden.
  • Konzentriere dich auf die Aufgabe, die vor dir liegt, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
  • Gedanken und Handlungen sollten im Einklang sein.
  • Wer ständig zurückblickt, kann nicht in der Gegenwart leben.
  • Solange du nicht aus deinen Fehlern lernst und einen neuen Weg einschlägst, wird sich die Vergangenheit immer wiederholen.
  • Mit viel Geduld und Arbeit kannst du langfristige Belohnungen erzielen.
  • Die Liebe und Energie, die du investierst, wirst du auch zurückerhalten.

Wie können Menschen durch ihre Handlung ihr Karma beeinflussen?

Wenn du versuchst, dich, so gut es dir möglich ist, an die oben erwähnten karmischen Gesetze zu halten, kannst du schlechtes Karma vermeiden oder abbauen und deinen Karma-Speicher für das nächste Leben füllen. Doch nicht nur die Handlungen haben Einfluss auf dein Karma. Es beginnt schon bei den Gedanken, den in der Vorstellung des Hinduismus können auch schlechte Gedanken dein Karma beeinflussen. Regelmässige Meditationen können dir dabei helfen, den Geist von negativen Gefühlen und Gedanken zu befreien und deine Seele zu reinigen.

Welche Missverständnisse bestehen rund um die Bedeutung von Karma?

Ein kontrovers diskutiertes Thema ist der Einfluss des freien Willens im Karma-Konzept. Eine falsche, häufig genutzte Auslegung des Karma ist, dass Menschen ihr schlechtes Handeln mit dem Karma erklären könnten. Die Person, der sie Schaden zufügen, könnte zum Beispiel in einem früheren Leben ein schlechter Mensch gewesen sein. In Indien wurde das Konzept oft von den herrschenden Kasten missbraucht und falsch ausgelegt, um sich ihre Vorherrschaft weiter sichern zu können. Wer in einer höheren Kaste geboren wurde, musste auch automatisch in seinem früheren Leben Gutes vollbracht haben. Niedrig gestellte Menschen werden im Umkehrschluss für ihre schlechten Taten auf der Welt bestraft. Um aus der niederen Kaste auszubrechen, mussten sie also gute Taten vollbringen. Dazu gehörte unter anderem seine Pflicht zu erfüllen, den Höhergestellten zu dienen und sich nicht zur Wehr zu setzen. An Freiheit war daher nicht zu denken.

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