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Nadi Shodhana: So funktioniert die Wechselatmung im Yoga

Nadi Shodhana: So funktioniert die Wechselatmung im Yoga

Innere Ausgeglichenheit, eine hohe Konzentrationsfähigkeit und körperliche Entspannung – mit der richtigen Atemtechnik ist es möglich, diese positiven Effekte zu erzielen. Zu den bekanntesten Atemtechniken im Yoga gehört Nadi Shodhana. Wie diese Wechselatmung funktioniert und wie du sie richtig ausführst, erklären wir dir Schritt für Schritt in unserem Ratgeber. Ausserdem erfährst du, wie und warum sie wirkt und geben dir darüber hinaus wertvolle Tipps, was du bei der Durchführung unbedingt beachten solltest.

Was ist Nadi Shodhana?

Nadi Shodhana gehört zu einer der wichtigsten und bekanntesten Atemtechniken im Yoga. Wörtlich übersetzt aus dem Sanskrit werden die Begriffe mit „Reinigung der Energiekanäle“. Im Deutschen wird Nadi Shodhana häufig auch als Wechselatmung bezeichnet, da bei dieser Atemtechnik immer jeweils nur durch ein Nasenloch geatmet wird. Ziel ist es, dass sich durch dieses bewusste Ein- und Ausatmen die Energie frei durch die Energiekanäle des Körpers bewegen kann, damit Blockaden und Spannungen im Körper gelöst werden.

Wie wirkt sich die Wechselatmung auf Körper, Geist und Konzentration aus?

Da durch die Wechselatmung blockierte Energien im Körper in den Fluss gebracht werden, lassen sich darüber eine Vielzahl an positiven Effekten erzielen. So trägt Nadi Shodhana zu einer Steigerung der Konzentration bei, es fördert die innere Ruhe und Kraft und wirkt harmonisierend auf Körper, Geist und Seele, die miteinander in Einklang gebracht werden. Die Atemübung hat zudem eine beruhigende Wirkung, die dir zu mehr Gelassenheit und Entspannung verhilft. Empfehlenswert ist die Wechselatmung daher auch bei Schlafstörungen, innerer Unruhe und Stress. Auf der körperlichen Ebene trägt Nadi Shodhana zu einer Verbesserung von Beschwerden wie Allergien, Kopfschmerzen und Migräne sowie Asthma bei. Es erhöht die Lungenkapazität und stärkt das Herz-Kreislaufsystem sowie das Immunsystem. Auch eine Kräftigung des Zwerchfells ist ein positiver Effekt, den du mit der Atemtechnik erreichst.

Auf welchem Prinzip basiert die Wechselatmung durch ein Nasenloch?

Die Yogalehre ordnet den beiden Nasenlöchern zwei Energiebahnen zu – Ida und Pingala. Als Hauptenergiebahnen (Nadis) des Körpers laufen sie durch unseren gesamte Körper, die eine rechts der Wirbelsäule, die andere links, und weisen dabei unterschiedliche Energieformen auf. Während die des rechten Nasengangs für Wärme und Aktivität steht, symbolisiert die des linken Nasengangs Kälte und Passivität. Durch die Wechselatmung werden die beiden Nadis gereinigt, sodass ein Ausgleich der gegensätzlichen Energieströme und damit eine innere Balance hergestellt werden kann.

Die Vorbereitung: Welche Bedeutung hat das Vishnu Mudra und wie führe ich es durch?

Um die Wechselatmung im Yoga korrekt durchführen zu können und den Atemstrom der beiden Nasenlöcher zu regulieren, musst du zunächst die spezielle Handhaltung Vishnu Mudra kennen. Dies ist richtige Haltung:

  1. Aus der geöffneten rechten Hand beugst du den Zeige- und den Mittelfinger und legst beide Finger auf deinem Daumenballen ab.
  2. Der kleine Finger und der Ringfinger berühren einander eng, der Daumen wird in Richtung des Ringfingers geführt.
  3. Lege die Fingerkuppe des Daumens auf den rechten Nasenflügel und den Ringfinger auf dem linken Nasenflügel ab.

Eine Anleitung: Wie funktioniert Nadi Shodhana?

Um Nadi Shodhana korrekt ausführen zu können, solltest du dich in den aufrechten Sitz begeben und deine Beine dabei überkreuzen. Die Wechselatmung führst du dann wie folgt durch:

  1. Die linke Hand ruht auf deinem Knie, mit der rechten Hand nimmst du die Vishnu Mudra-Position ein.
  2. Atme lang aus und halte danach dein rechtes Nasenloch mit dem Daumen zu.
  3. Für vier Takte atmest du nun durch das linke Nasenloch ein.
  4. Schliesse beide Nasengänge und lege für 16 Takte eine Atempause ein.
  5. Nimm den Daumen vom rechten Nasenloch, atme hierdurch für achte Takte aus, indem du gleichzeitig die linke Nasenöffnung mit dem Ringfinger verschliesst.
  6. Führe den Atemvorgang nun andersherum durch, indem du durch das rechte Nasenloch einatmest.

Anfänger wiederholen diesen Zyklus fünf- bis zehnmal. Wer bereits etwas Übung hat, kann die Wechselatmung mit dem Luftanhalten bis zu 15-mal durchführen. Nadi Shodhana lässt sich für Fortgeschrittene auch als Yogaübung für zwischendurch in das tägliche Leben einbauen.

Worauf sollte ich bei der Durchführung achten?

Um den grösstmöglichen Effekt zu erzielen, solltest du bei der Durchführung auf folgende Aspekte achten:

  • Deine Haltung ist zwar gerade, aber entspannt.
  • Führe deine Atemzüge sanft und kontrolliert aus. Der Atem sollte kaum hörbar sein.
  • Beobachte stets deinen Atem und schweife mit deinen Gedanken nicht ab.
  • Es ist wichtig, dass du nicht in Atemnot gerätst. Sollte dies passieren, legst du eine kurze Pause ein.
  • Das Ausatmen muss doppelt so lang sein, wie das Einatmen.
  • Halte den Ellenbogen des rechten Arms dicht am Körper, um Ermüdungserscheinungen zu vermeiden.

Für wen eignet sich die Atemübung im Yoga?

Nadi Shodhana gehört zu den einfachen Atemtechniken und kann auch bereits von Anfängern durchgeführt werden. Wer bereits etwas geübt in der Wechselatmung mit dem Luftanhalten ist, wählt einfach einen längeren Taktrhythmus.

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